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EStH H 21.7 (Zu § 21 EStG)

Zu § 21 EStG

H 21.7

Abgrenzung Pacht-/Kaufvertrag

  • Die zeitlich begrenzte Überlassung von Grundstücken zur Hebung der darin ruhenden Bodenschätze (sog. Ausbeuteverträge) ist grundsätzlich als Pachtvertrag zu beurteilen. Nur wenn sich der zu beurteilende Sachverhalt als Übertragung des überlassenen Gegenstands/Rechts darstellt und der Vertrag keine wesentlichen veräußerungsatypischen Elemente enthält, können Ausbeuteverträge als Veräußerungsvorgänge angesehen werden. Ein solcher Ausnahmefall kann z. B. vorliegen

    • bei einem zeitlich begrenzten Abbau und der Lieferung einer fest begrenzten Menge an Bodensubstanz (> BFH vom 19.7.1994 - BStBl II S. 846),

    • bei endgültiger und unwiederbringlicher Veräußerung und Übertragung eines Rechts[/einer Abbaugerechtigkeit] (> BFH vom 11.2.2014 - BStBl II S. 566),

  • Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sind:

    • Entgelte für die Ausbeute von Bodenschätzen (> BFH vom 21.7.1993 - BStBl 1994 II S. 231 und vom 4.12.2006 – BStBl 2007 II S. 508),

    • Entgelt für die Überlassung eines Grundstücks, wenn dieses zwar bürgerlich-rechtlich übereignet wird, die Vertragsparteien aber die Rückübertragung nach Beendigung der Ausbeute vereinbaren (> BFH vom 5.10.1973 - BStBl 1974 II S. 130); dies gilt auch bei zusätzlicher Vereinbarung einer Steuerklausel, wenn diese dem Finanzamt nicht rechtzeitig offenbart wird (> BFH vom 24.11.1992 - BStBl 1993 II S. 296),

    • Entgelt aus dem Verkauf eines bodenschatzführenden Grundstücks, wenn die Auslegung der Bestimmungen des Kaufvertrags ergibt oder aus außerhalb des Vertrags liegenden Umständen zu ersehen ist, dass die Vertragsparteien keine dauerhafte Eigentumsübertragung, sondern eine zeitlich begrenzte Überlassung zur Substanzausbeute anstreben (> BFH vom 11.2.2014 - BStBl II S. 566).

Entschädigungen

Neben Förderzinsen zum Abbau von Bodenschätzen gezahlte Entschädigungen für entgangene/entgehende Einnahmen sind keine Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, sondern Betriebseinnahmen, wenn die Flächen im Betriebsvermögen bleiben (> BFH vom 15.3.1994 - BStBl II S. 840).

Wertminderung des Grund und Bodens

Wird die Substanz bislang land- und forstwirtschaftlich genutzten Grund und Bodens durch den Abbau eines Bodenvorkommens zerstört oder wesentlich beeinträchtigt, steht die Verlustausschlussklausel des § 55 Abs. 6 EStG der Berücksichtigung der Wertminderung als Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung entgegen (> BFH vom 16.10.1997 - BStBl 1998 II S. 185).


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