Körperschaftsteuer-Hinweise (KStH)
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H 4.1 KStH Betriebe gewerblicher Art von juristischen Personen des öffentlichen Rechts
Zu § 4 KStG
Allgemeines
Nach § 1 Abs. 1 Nr. 6 KStG sollen im Grundsatz alle Einrichtungen der öffentlichen Hand der Körperschaftsteuer unterworfen werden, die das äußere Bild eines Gewerbebetriebs haben (> vom 22.9.1976, I R 102/74, BStBl II S. 793). Hat die jPöR mehrere BgA, ist sie Subjekt der Körperschaftsteuer wegen jedes einzelnen Betriebs (> vom 13.3.1974, I R 7/71, BStBl II S. 391 und > BFH vom 8.11.1989, I R 187/85, BStBl 1990 II S. 242).
Anwendungsfragen zur Besteuerung von BgA und Eigengesellschaften von jPöR
> BMF vom 12.11.2009, BStBl I S. 1303
Beteiligungen von jPöR an Personengesellschaften
Die Beteiligung einer jPöR an einer Mitunternehmerschaft führt zu einem BgA (> BFH vom 25.3.2015, I R 52/13, BStBl 2016 II S. 172). Wegen Anwendungsfragen zu dieser Entscheidung > BMF vom 8.2.2016, BStBl I S. 237
Einkommensermittlung bei BgA
>R 8.2
Einrichtung
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Die Einrichtung kann sich aus einer besonderen Leitung, aus einem geschlossenen Geschäftskreis, aus der Buchführung oder aus einem ähnlichen, auf eine Einheit hindeutenden Merkmal ergeben (> vom 26.5.1977, V R 15/74, BStBl II S. 813).
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Sie kann auch dann gegeben sein, wenn nicht organisatorische, sondern andere Merkmale vorliegen, die die wirtschaftliche Selbständigkeit verdeutlichen (> vom 13.3.1974, I R 7/71, BStBl II S. 391).
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Insbesondere kann die Einrichtung gegeben sein, wenn der Jahresumsatz i. S. v. § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG aus der wirtschaftlichen Tätigkeit beträchtlich ist bzw. wegen des Umfangs der damit verbundenen Tätigkeit eine organisatorische Abgrenzung geboten erscheint (> RFH vom 20.1.1942, I 235/41, RStBl S. 405 und > vom 26.2.1957, I 327/56 U, BStBl III S. 146).
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Die Einbeziehung der wirtschaftlichen Tätigkeit in einen überwiegend mit hoheitlichen Aufgaben betrauten, organisatorisch gesondert geführten Betrieb schließt es nicht aus, die einbezogene Tätigkeit gesondert zu beurteilen und rechtlich als eigenständige Einheit von dem sie organisatorisch tragenden Hoheitsbetrieb zu unterscheiden (> vom 26.5.1977, V R 15/74, BStBl II S. 813 und > BFH vom 14.4.1983, V R 3/79, BStBl II S. 491).
Kapitalertragsteuer bei BgA
>H 8.2 Kapitalertragsteuer sowie > BMF vom 9.1.2015, BStBl I S. 111
Kirchliche Orden
Kirchliche Orden können Körperschaften des öffentlichen Rechts sein (> vom 8.7.1971, V R 1/68, BStBl 1972 II S. 70).
Kriterien zur Abgrenzung hoheitlicher von wirtschaftlicher Tätigkeit einer jPöR
> BMF vom 11.12.2009, BStBl I S. 1597
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe
Abgrenzung zum Gewerbebetrieb > R 15.5 EStR
Überwiegende Zweckbestimmung
Eine überwiegend hoheitliche Zweckbestimmung liegt nur vor, wenn die beiden Tätigkeitsbereiche derart ineinander greifen, dass eine genaue Abgrenzung nicht möglich oder nicht zumutbar ist, wenn also die wirtschaftliche Tätigkeit unlösbar mit der hoheitlichen Tätigkeit verbunden ist und eine Art Nebentätigkeit im Rahmen der einheitlichen, dem Wesen nach hoheitlichen Tätigkeit darstellt (> vom 26.5.1977, V R 15/74, BStBl II S. 813).
Wirtschaftliches Gleichgewicht
Ein BgA ist nur anzunehmen, wenn es sich um eine Tätigkeit von einigem wirtschaftlichem Gewicht handelt (> vom 26.2.1957, I 327/56 U, BStBl III S. 146 und > BFH vom 24.10.1961, I 105/60 U, BStBl III S. 552).
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