Verbraucherpreisindizes: Verbraucherpreise September 2017: +1,8 % gegenüber September 2016

Inflationsrate trotz steigender Nahrungsmittel- und Energiepreise unverändert

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im September 2017 um 1,8 % höher als im September 2016. Im August 2017 hatte die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – ebenfalls bei 1,8 % gelegen. Im Vergleich zum August 2017 stieg der Verbraucherpreisindex im September 2017 um 0,1 %. Das Statistische Bundesamt bestätigt somit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 28. September 2017.

Im September 2017 verteuerten sich Energieprodukte gegenüber September 2016 um 2,7 %. Der Preisanstieg für Energie lag damit über der Gesamtteuerung und wirkte sich preistreibend auf die Inflationsrate aus. Im September 2017 waren vor allem Mineralölprodukte (+6,2 %, davon leichtes Heizöl: +12,9 %; Kraftstoffe: +4,5 %) und Strom (+2,0 %) teurer als ein Jahr zuvor. Nur Gas verbilligte sich binnen Jahresfrist (-2,5 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie hätte die Inflationsrate im September 2017 bei +1,7 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von September 2016 bis September 2017 um 3,6 % und damit noch stärker als die Energiepreise. Im September 2017 waren vor allem Speisefette und Speiseöle (+34,2 %) teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere mussten die Verbraucher für Butter durch den erneuten Preisanstieg erheblich mehr bezahlen (+70,4 %). Auch Molkereiprodukte kosteten durchweg deutlich mehr (+15,0 %). Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+3,4 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+2,6 %). Lediglich für Gemüse insgesamt gingen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück (-4,4 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im September 2017 bei +1,5 % gelegen.

Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich die Preise für Waren insgesamt im September 2017 gegenüber dem Vorjahr mit +2,2 % überdurchschnittlich, maßgeblich bestimmt durch die Preisanstiege bei Energie (+2,7 %) und bei Nahrungsmitteln (+3,6 %). Auch andere Waren verteuerten sich binnen Jahresfrist deutlich, insbesondere Zeitungen und Zeitschriften (+5,2 %) sowie Tabakwaren (+4,3 %).

Im Vergleich zu den Waren erhöhten sich im September 2017 die Preise für Dienstleistungen insgesamt mit +1,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat schwächer. Die Preisentwicklung für Dienstleistungen wirkte somit dämpfend auf die Inflationsrate. Bedeutsam für die Teuerung der Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+1,7 % gegenüber September 2016), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Daneben verteuerten sich zum Beispiel auch Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+3,5 %) sowie Verpflegungsdienstleistungen (+2,5 %). Deutlich günstiger für die Verbraucher waren hingegen Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (-7,3 %). Zudem gingen binnen Jahresfrist die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen (-0,7 %) zurück.

Veränderung im September 2017 gegenüber dem Vormonat August 2017

Im Vergleich zum August 2017 stieg der Verbraucherpreisindex im September 2017 geringfügig um 0,1 %. Deutlich waren die Preiserhöhungen im Vormonatsvergleich bei Bekleidungsartikeln (+6,2 %), aber auch bei Schuhen und Schuhzubehör (+4,3 %). Hier wirkte sich vor allem die Umstellung auf die Herbst-/Winterkollektion aus. Zudem stiegen im September 2017 die Preise für Energie um 1,2 % gegenüber August 2017, insbesondere wurden Mineralölprodukte teurer (+2,7 %, davon leichtes Heizöl: +4,9 %; Kraftstoffe: +2,1 %).

Auch die Preise für Nahrungsmittel insgesamt zogen im September 2017 gegenüber dem Vormonat an (+0,6 %). Binnen Monatsfrist erhöhten sich vor allem die Preise für Speisefette und Speiseöle (+5,4 %, darunter Butter: +8,9 %) sowie für Obst (+2,2 %). Einige Nahrungsmittel wurden auch günstiger, zum Beispiel Gemüse (-0,6 %, darunter Kartoffeln: -6,4 %).

Mit dem Ende der Sommerferien im September zeigten sich zudem erhebliche Preisrückgänge im Vormonatsvergleich bei Pauschalreisen (-11,6 %, darunter ins Ausland: -12,0 %) sowie bei Flugtickets (-6,5 %).

 Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 13.10.2017