06. Juni 2025 | München
Die bayerische Steuerverwaltung zieht für das Jahr 2024 eine beachtliche Bilanz: Durch Betriebsprüfung, Steuerfahndung, Lohn- und Umsatzsteuerprüfungen wurde ein Mehrergebnis von über 3,26 Milliarden Euro erzielt. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht der Steuerverwaltung hervor, den das Bayerische Finanzministerium Anfang Juni vorgestellt hat.
📈 Die Zahlen im Überblick
Maßnahme | Mehrergebnis (in Mio. €) |
---|---|
Betriebsprüfung | 2.357 |
Umsatzsteuerprüfung | 218 |
Lohnsteuerprüfung | 156 |
Steuerfahndung | 528 |
Gesamt | 3.259 Mio. € |
Damit nimmt Bayern im bundesweiten Vergleich eine Spitzenposition ein und setzt Maßstäbe in puncto Steuervollzug und Steuerverfolgung.
🏛 Finanzminister Füracker: „Ein starkes Signal für Bayern – und den Bund“
Finanz- und Heimatminister Albert Füracker betont:
„Das Mehrergebnis von über 3,2 Milliarden Euro ist ein klares Zeichen für die Effizienz und Zielgerichtetheit unserer Steuerverwaltung. Es stärkt nicht nur die Haushaltslage Bayerns, sondern auch das Vertrauen in einen gerechten Staat.“
🤖 Digitalisierung und KI im Fokus der Zukunftsstrategie
Die bayerische Steuerverwaltung sieht sich nicht nur als leistungsstark, sondern auch als zukunftsorientiert. So wird gezielt in folgende Maßnahmen investiert:
- Digitalisierung interner Abläufe
- Automatisierung durch KI
- Ausbau des Bürgerservices
- Optimierung der Bearbeitungszeiten
Beispiel: Die Bearbeitungsdauer bei Einkommensteuererklärungen konnte 2024 im Schnitt um eine Woche verkürzt werden.
Mit über 22 Millionen aktiven Nutzerkonten ist ELSTER weiterhin Deutschlands erfolgreichste eGovernment-Anwendung.
👉 Über 83 % der Steuererklärungen wurden 2024 digital abgegeben – bei steuerlich vertretenen Bürgern sogar 98 %.
🕵️♀️ Spezialeinheiten gegen schweren Steuerbetrug
Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der Steuerfahndung – insbesondere den in München und Nürnberg ansässigen Sonderkommissionen Schwerer Steuerbetrug (SKS). Seit 2013 haben sie ein kumuliertes Mehrergebnis von rund 2,3 Milliarden Euro erzielt. Ihr Fokus liegt auf:
- Banden- und gewerbsmäßiger Steuerhinterziehung
- Umsatzsteuerkarussellen und Onlinehandel
- Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung
- Steuerflucht ins Ausland
🔎 Was bedeutet das für Unternehmen?
- Die Prüfungsdichte nimmt zu.
Mit gezieltem Ressourceneinsatz und technischer Unterstützung werden Prüfungen effektiver vorbereitet. - Datenbasierte Betriebsprüfungen im Aufwind.
ELSTER, digitale Buchführung und KI-gestützte Prüfroutinen führen zu detaillierteren Analysen. - Compliance gewinnt weiter an Bedeutung.
Unternehmen müssen sicherstellen, dass steuerrelevante Prozesse sauber dokumentiert und IT-seitig nachvollziehbar sind.
📌 Fazit: Mehr Transparenz, mehr Prüfungen, mehr Verantwortung
Die bayerische Steuerverwaltung setzt Maßstäbe in Digitalisierung und Effizienz – und wird damit zum Vorbild auch für andere Bundesländer. Unternehmen, Freiberufler und Steuerpflichtige sollten sich frühzeitig auf verschärfte Prüfstandards und die digitale Verfolgung steuerlicher Unregelmäßigkeiten einstellen.
📄 Weitere Informationen & Download:
→ Jahresbericht der bayerischen Steuerverwaltung 2024