Gesetzliche Neuregelungen ab Juli 2025 – Was sich jetzt ändert

Zum 1. Juli 2025 treten zahlreiche neue gesetzliche Regelungen in Kraft – von höheren Mindestlöhnen in der Altenpflege über Änderungen bei der Pflegeversicherung bis hin zur Rückkehr zu den regulären Steuererklärungsfristen. Hier finden Sie die wichtigsten Änderungen im Überblick – kompakt zusammengefasst und ergänzt um praxisrelevante Hinweise für Steuerberater, Arbeitgeber und Privatpersonen.


📌 Die wichtigsten Neuregelungen im Überblick

💶 Mindestlohn in der Altenpflege steigt

  • Pflegefachkräfte: mindestens 20,50 €/Stunde (brutto)
  • Pflegehilfskräfte: mindestens 16,10 €/Stunde (brutto)
    Diese Erhöhung betrifft insbesondere Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste – sowohl hinsichtlich der Lohnkostenplanung als auch der Abrechnung mit Pflegekassen.

👥 Höhere Vergütung für Betreuer und Vormünder

  • Neue Vergütungssätze, orientiert an der Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst
  • Einführung eines neuen, vereinfachten Vergütungssystems
  • Ziel: Bürokratieabbau bei Amtsgerichten und Berufsbetreuern

🏥 Zusammenlegung von Verhinderungs- und Kurzzeitpflege

  • Ab dem 1. Juli 2025 wird ein gemeinsamer Jahresleistungsbetrag für beide Pflegearten eingeführt
  • Keine Mindest-Vorpflegezeit mehr nötig für erstmaligen Anspruch
  • Mehr Flexibilität für pflegende Angehörige und Pflegebedürftige

🧾 Digitaler Nachweis der Kinderzahl in der Pflegeversicherung

  • Neu ab 1. Juli: Verpflichtendes digitales Verfahren zur Angabe der Kinderzahl
  • Wichtig für: korrekte Beitragssätze zur Pflegeversicherung
    (z. B. Kinderlose zahlen einen höheren Beitrag)

🛡️ Mehr Entschädigung für Gewaltopfer, Kriegsopfer und Impfgeschädigte

  • Entschädigungsleistungen steigen um 3,79 %
  • Etwa 47.000 Personen profitieren
  • SED-Opfer erhalten vereinfachte Anerkennungsverfahren, höhere Renten (400 €/Monat) und Einkommensunabhängige Leistungen

🚨 Neuregelung gegen sexuellen Kindesmissbrauch

  • Einrichtung einer Unabhängigen Bundesbeauftragten-Stelle
  • Parlamentarische Wahl, Einrichtung eines Betroffenenrats und einer Aufarbeitungskommission
  • Ziel: Aufarbeitung, Prävention und bessere Hilfeangebote

📈 Rentenerhöhung zum 1. Juli 2025

  • +3,74 % für Rentnerinnen und Rentner
  • Anpassung basiert auf der Lohnentwicklung des Vorjahres

🗓️ Frist für die Abgabe der Steuererklärung 2024 endet am 31. Juli 2025

  • Rückkehr zur regulären Abgabefrist nach Auslaufen der Corona-Sonderregelungen
  • Wer einen Steuerberater beauftragt hat: verlängerte Frist bis 30. April 2026

❓ FAQ zu den Änderungen im Juli 2025

Wer ist vom neuen Mindestlohn in der Pflege betroffen?

Alle Beschäftigten in der Altenpflegebranche, unabhängig von Einrichtungsträger oder Arbeitsort.


Wie wird die Kinderzahl in der Pflegeversicherung digital nachgewiesen?

Über ein zentralisiertes elektronisches Verfahren der Sozialversicherungsträger – voraussichtlich über das Elster- oder Rentenportal. Details folgen durch Mitteilung der Krankenkassen.


Was bedeutet die Zusammenlegung von Verhinderungs- und Kurzzeitpflege konkret?

Statt getrennter Budgets gibt es nun einen gemeinsamen Jahrestopf zur flexiblen Verwendung – je nach individueller Situation und Bedarf der Pflegeperson.


Welche Steuerpflichtigen müssen jetzt handeln?

Alle, die nicht beratungsunterstützt sind, müssen ihre Einkommensteuererklärung für 2024 bis zum 31. Juli 2025 einreichen. Die Frist gilt wieder regulär – kein weiterer Coronaaufschub.


Wie werden SED-Opfer künftig besser unterstützt?

  • Automatisierte Anerkennung bestimmter Krankheiten
  • Opferrente steigt auf 400 €
  • Keine Bedürftigkeitsprüfung mehr

📝 Fazit

Der Juli 2025 bringt eine Reihe relevanter gesetzlicher Änderungen – mit Auswirkungen für Privathaushalte, Unternehmen und Berater. Besonders Pflegeeinrichtungen, Betreuungsdienste und Arbeitgeber im Niedriglohnbereich sollten ihre Abrechnungs- und Vertragsstrukturen überprüfen. Auch Privatpersonen sollten die Fristen zur Steuererklärung im Blick behalten und ggf. digitale Nachweise zur Pflegeversicherung vorbereiten.


👉 Sie haben Fragen zur Umsetzung der gesetzlichen Änderungen in der Praxis?
Ob Pflegeversicherung, Steuerpflicht oder Mindestlohn – wir unterstützen Sie mit pragmatischen Lösungen.