Inflationsrate im Juli 2025 bei +2,0 % – Energiepreise wirken weiter dämpfend

Statistisches Bundesamt – Pressemitteilung vom 13.08.2025

Die Inflationsrate in Deutschland lag im Juli 2025 unverändert bei +2,0 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit bleibt die Teuerung bereits den zweiten Monat in Folge auf diesem Niveau. Hauptgrund für die Stabilisierung: sinkende Energiepreise. Dagegen halten sich die Preissteigerungen bei Dienstleistungen und bestimmten Konsumgütern auf überdurchschnittlichem Niveau.


1. Entwicklung im Überblick

  • VPI gesamt: +2,0 % zum Vorjahr, +0,3 % zum Vormonat
  • Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI): +1,8 % zum Vorjahr, +0,4 % zum Vormonat
  • Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel): +2,7 % (unverändert)

2. Energiepreise weiter rückläufig

  • Energie insgesamt: –3,4 % zum Vorjahr
  • Rückgänge vor allem bei:
    • Kraftstoffen (–4,5 %)
    • Haushaltsenergie (–2,6 %)
    • Brennholz/Holzpellets (–5,3 %)
    • Heizöl (–5,0 %)
  • Leichter Anstieg nur bei Erdgas (+0,3 %)

3. Nahrungsmittelpreise leicht über Gesamtteuerung

  • Insgesamt: +2,2 % zum Vorjahr
  • Deutliche Anstiege bei:
    • Obst (+7,6 %)
    • Süßwaren inkl. Marmelade/Honig (+5,6 %)
    • Molkereiprodukten und Eiern (+4,1 %)
  • Rückgänge bei:
    • Gemüse (–3,2 %)
    • Zucker (–29,4 %)
    • Kartoffeln (–16,1 %)

4. Dienstleistungen als Preistreiber

  • Dienstleistungen gesamt: +3,1 %
  • Stärkste Anstiege:
    • Kombinierte Personenbeförderung (+11,3 %)
    • Post- und Paketdienste (+9,0 %)
    • Soziale Einrichtungen (+8,2 %)
    • Versicherungen (+5,8 %)
    • Gaststättenleistungen (+4,1 %)
  • Nettokaltmieten: +2,0 %

5. Monatliche Preisentwicklung

  • +0,3 % gegenüber Juni 2025
  • Preistreiber im Monatsvergleich:
    • Internationale Flüge (+12,7 %)
    • Auslands-Pauschalreisen (+10,7 %)
  • Saisonbedingte Rückgänge:
    • Bekleidung (–3,5 %)
    • Frisches Obst (–0,9 %)
    • Frisches Gemüse (–1,4 %)

💡 Einschätzung:
Für Verbraucher bleibt die Gesamtrate moderat, doch die anhaltend hohe Kerninflation zeigt, dass der Preisauftrieb bei Dienstleistungen und Teilen des Konsumbereichs weiterhin über dem Durchschnitt liegt. Für Unternehmen im Dienstleistungs- und Gastgewerbe können Preissteigerungen Chancen zur Margensicherung bieten, während im Handel die Kaufkraftentwicklung genau im Blick behalten werden sollte.


📌 Quelle: Statistisches Bundesamt