Stärkere Regulierung von Kryptowerten gebilligt – Finanzbehörden sollen mehr Einblick erhalten

Die Regulierung von Kryptowerten wird in Deutschland weiter verschärft. Am 5. November 2025 hat der Finanzausschuss des Deutschen Bundestags einen Gesetzentwurf der Bundesregierung (21/1937) gebilligt, der Anbieter von Kryptowerte-Dienstleistungen verpflichtet, künftig bestimmte Transaktionen von Nutzern an die Finanzbehörden zu melden.

Der Gesetzentwurf soll bereits am Donnerstagabend im Plenum beschlossen werden. Zuvor hatte im Oktober eine öffentliche Anhörung zur Vorlage stattgefunden.


🔎 Was sieht der Gesetzentwurf vor?

  • Meldepflichten für Anbieter von Kryptowertedienstleistungen
  • Erfassung ausgewählter Krypto-Transaktionen mit steuerlicher Relevanz
  • Ziel: mehr Transparenz, bessere Kontrollmöglichkeiten und Eindämmung von Steuerhinterziehung
  • Anpassung an internationale Entwicklungen und EU-Standards

Damit erhalten die Finanzbehörden künftig einen tieferen Einblick in Handels- und Zahlungsströme mit Kryptowerten – ein Bereich, der bisher oft anonym und schwer nachvollziehbar war.


🗳️ Abstimmung im Finanzausschuss

  • Dafür: CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke
  • Dagegen: AfD
  • 🆗 Einstimmig angenommen: mehrere Änderungsanträge (AfD enthielt sich)

Zu den beschlossenen Änderungen zählen:

  • redaktionelle Anpassungen
  • Löschfristen für Daten, z.B. bei langfristigen Verträgen wie Lebensversicherungen
  • Festlegung des Zeitpunkts des Inkrafttretens

📌 Bedeutung für Praxis und Nutzer

  • Kryptobörsen, Broker und Wallet-Anbieter müssen künftig Daten digital melden
  • Nutzer müssen mit mehr Transparenz gegenüber Finanzbehörden rechnen
  • Erhöhte Compliance-Anforderungen für Anbieter
  • Steuerhinterziehung und Geldwäsche sollen dadurch erschwert werden

Für Anlegerinnen und Anleger bedeutet das vor allem: Transaktionen werden nachvollziehbarer – und steuerliche Pflichten lassen sich weniger leicht umgehen.


🧾 Quelle

Deutscher Bundestag, Mitteilung vom 05.11.2025 (hib-Nr. 571/2025)