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Bericht von der Jahrespressekonferenz des Bundesfinanzhofs (BFH)
Der Bundesfinanzhof hat seinen Jahresbericht 2024 vorgestellt – und die Ergebnisse sind für Steuerpflichtige erfreulich:
In 44 % der abgeschlossenen Revisionsverfahren entschieden die Richter zugunsten der Bürger. Damit bleibt die Erfolgsquote im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Wichtige Entwicklungen im Überblick
- Verfahrensdauer gesunken:
Die durchschnittliche Dauer eines Revisionsverfahrens sank von 25 Monaten (2023) auf 23 Monate im Jahr 2024. - Erfolg der Digitalisierung:
- Alle Finanzgerichte arbeiten inzwischen nahezu vollständig mit elektronischen Akten.
- Der BFH nutzt seit September 2024 ein rein elektronisches Archivsystem.
- Beteiligte können nun auch digital Einsicht in ihre Verfahrensakten nehmen.
- Mehr Videoverhandlungen:
43 % aller mündlich verhandelten Revisionsverfahren fanden vollständig oder teilweise per Video statt – ein deutlicher Fortschritt in Sachen Flexibilität und Effizienz. - Vollständige Stellenbesetzung:
Nach pandemiebedingten Engpässen sind 2024 wieder alle Richterstellen vollständig besetzt. Dies führte zu einer höheren Verfahrensbearbeitungsquote. - Rückgang der Klageneigung:
Die Zahl der neuen Revisionsverfahren sinkt weiter. Gründe sind u.a. ein besseres Risikomanagement der Finanzverwaltung und die zunehmende außergerichtliche Streitbeilegung (über 90 % der Fälle).
Erfolgsquote bei Nichtzulassungsbeschwerden
Weniger erfreulich bleibt die Erfolgsquote bei Beschwerden über die Nichtzulassung der Revision:
Nur 14 % dieser Beschwerden waren erfolgreich – eine Quote, die viele Berater weiterhin als zu niedrig empfinden. BFH-Präsident Dr. Hans-Josef Thesling zeigte Verständnis für Forderungen nach einer Reform der strengen Zulassungsanforderungen.
Tipp:
Die hohe Erfolgsquote bei Revisionsverfahren zeigt: Der Gang vor den BFH kann sich lohnen. Es bleibt wichtig, aussichtsreiche Fälle sorgfältig zu prüfen und bei Bedarf frühzeitig rechtliche Schritte einzuleiten.
Quelle: Bundesfinanzhof, Jahrespressekonferenz 2025