Viele Bescheide zur neuen Grundsteuer enthalten Fehler. So gehen Sie richtig vor:
Schritt 1: Bescheid prüfen
Achten Sie insbesondere auf:
- richtige Grundstücksfläche
- richtige Grundstücksart
- Bodenrichtwert
- Baujahr / Gebäudefaktoren
- Wohn- oder Nutzflächen
Schritt 2: Einspruchsfrist einhalten
Sie haben einen Monat ab Bekanntgabe Zeit.
Frist niemals verstreichen lassen!
Schritt 3: Einspruch einlegen
Ein formloses Schreiben genügt:
- Aktenzeichen
- Datum des Bescheids
- kurze Begründung („Wert zu hoch“, „Bodenrichtwert unzutreffend“, etc.)
- Antrag auf Aussetzung der Vollziehung bei deutlichen Zweifeln
Schritt 4: Belege und Daten zusammentragen
z. B.:
- Lagepläne
- Fotos
- Auszüge aus dem Bebauungsplan
- Bodenrichtwertkarten
- Angaben zur eingeschränkten Bebaubarkeit
- Vergleichswerte
Schritt 5: Fachliche Bewertung einholen
Wenn der Wert erheblich von der Realität abweicht:
- Gutachten des Gutachterausschusses
- Fachliches Stellungnahme eines Immobilienbewerters
Je nach Landkreis gibt es auch vereinfachte und kostengünstigere Kurzgutachten.
Schritt 6: Antwort des Finanzamts abwarten
Das Finanzamt prüft:
- die Unterlagen
- die Bodenrichtwerte
- ggf. die Abweichungen zum Bebauungsplan
Eventuell wird ein korrigierter Bescheid erlassen.
Schritt 7: Weitere Schritte bei Ablehnung
Wenn das Finanzamt den Einspruch zurückweist, können Sie:
- Klage beim Finanzgericht einreichen
- auf ein weiteres Gutachten verweisen
- auf offenkundige Bewertungsfehler argumentieren