Hochsteuerland Deutschland verliert im internationalen Wettbewerb

Kernaussagen:

  • Deutschland ist im internationalen Vergleich ein Hochsteuerland für Unternehmen.
  • Die Unternehmenssteuerbelastung in Deutschland stagniert seit 2009 auf hohem Niveau.
  • Die Einführung der globalen Mindeststeuer könnte den Steuerwettbewerb auf die Besteuerung von Fachkräften verlagern.
  • Deutschland liegt bei der Steuerbelastung von hochqualifizierten Arbeitskräften im Mittelfeld.

Die aktuelle Studie des ZEW Mannheim wirft ein kritisches Licht auf die Steuerpolitik Deutschlands und deren Auswirkungen auf den internationalen Wettbewerb. Mit einer durchschnittlichen effektiven Unternehmenssteuerbelastung von 29,3 Prozent im Jahr 2023 positioniert sich Deutschland deutlich über dem internationalen Durchschnitt von 23,6 Prozent. Diese hohe Belastung, die seit 2009 unverändert hoch ist, könnte sowohl Unternehmen als auch hochqualifizierte Arbeitskräfte davon abhalten, sich in Deutschland niederzulassen oder zu bleiben.

Details:

  • Der BAK Taxation Index zeigt, dass die durchschnittliche effektive Steuerbelastung für Unternehmen in Deutschland im Jahr 2023 bei 29,3 Prozent liegt.
  • Im internationalen Vergleich ist ein Abwärtstrend bei den Unternehmenssteuersätzen zu beobachten. Der gewichtete Durchschnitt des BAK Taxation Index liegt 2023 bei 23,6 Prozent.
  • Ab 2024 gilt ein globaler Mindeststeuersatz von 15 Prozent für Unternehmen.
  • Die Steuerbelastung für Fachkräfte könnte in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
  • Deutschland liegt bei der Steuerbelastung von hochqualifizierten Arbeitskräften mit 40,3 Prozent im Mittelfeld.

Die Einführung einer globalen Mindeststeuer von 15 Prozent ab 2024 könnte zwar den internationalen Steuerwettbewerb bei Unternehmenssteuern einschränken, jedoch die Aufmerksamkeit auf die Besteuerung von Fachkräften lenken. Hier liegt Deutschland mit einer Steuerbelastung von 40,3 Prozent für hochqualifizierte Arbeitskräfte im internationalen Mittelfeld. Dies deutet darauf hin, dass Deutschland in diesem Bereich noch wettbewerbsfähig sein könnte, jedoch besteht die Gefahr, dass zukünftige steuerpolitische Entscheidungen diesen Vorteil zunichtemachen könnten.

Auswirkungen:

  • Die hohe Steuerbelastung in Deutschland kann Unternehmen und Fachkräfte davon abhalten, sich in Deutschland anzusiedeln.
  • Die Einführung der globalen Mindeststeuer könnte den Steuerwettbewerb auf die Besteuerung von Fachkräften verlagern.
  • Deutschland muss seine Steuerpolitik anpassen, um im internationalen Wettbewerb attraktiver zu werden.

Handlungsempfehlungen:

  • Die Bundesregierung sollte die Unternehmenssteuerbelastung senken.
  • Die Kommunen sollten ihre Gewerbesteuer-Hebesätze senken.
  • Deutschland sollte sich für eine wettbewerbsfähige Besteuerung von Fachkräften einsetzen.

Die Studie empfiehlt dringend, dass Deutschland seine Steuerpolitik überdenkt, um sowohl für Unternehmen als auch für Fachkräfte attraktiver zu werden. Konkrete Vorschläge beinhalten die Senkung der Unternehmenssteuerbelastung und der Gewerbesteuer-Hebesätze durch die Kommunen. Zudem sollte Deutschland eine wettbewerbsfähige Besteuerung von Fachkräften anstreben, um im internationalen Vergleich bestehen zu können.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit für Deutschland, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um seine Position im globalen Wettbewerb zu stärken. Die Anpassung der Steuerpolitik könnte ein entscheidender Schritt sein, um Deutschland als attraktiven Standort für Unternehmen und hochqualifizierte Arbeitskräfte zu positionieren.

Die obigen Ausführungen sind lediglich allgemeine Hinweise und keine Rechtsberatung. Bitte wenden Sie sich an einen Steuerberater, um konkrete Informationen zu erhalten.