Inflation – Verbraucherpreise im November 2019 um 1,1 % gestiegen

Preise für Mineralölprodukte dämpfen die Inflationsrate weiterhin

Verbraucherpreisindex, November 2019

  • +1,1 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
  • -0,8 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Harmonisierter Verbraucherpreisindex, November 2019

  • +1,2 % zum Vorjahresmonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)
  • -0,8 % zum Vormonat (vorläufiges Ergebnis bestätigt)

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im November 2019 um 1,1 % höher als im November 2018. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hatte die Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI) – im Oktober 2019 ebenfalls bei +1,1 % gelegen. Im Vormonatsvergleich zum Oktober 2019 sanken die Verbraucherpreise im November 2019 deutlich um 0,8 %.

Energieprodukte verbilligten sich von November 2018 bis November 2019 um 3,7 %. Der Preisrückgang bei Energie hat sich damit erneut verstärkt (Oktober 2019: -2,1 %; September 2019: -1,1 %). Vor allem die Preisentwicklung bei Mineralölprodukten wirkte sich im November 2019 dämpfend auf die Inflationsrate aus: Sowohl die Preise für leichtes Heizöl (-21,9 %) als auch für Kraftstoffe (-10,3 %) gingen erheblich zurück. Dennoch verteuerten sich einige Energieprodukte binnen Jahresfrist deutlich (zum Beispiel Erdgas: +5,1 %; Strom: +3,9 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im November 2019 bei +1,6 % gelegen, ohne Berücksichtigung der Preise für Mineralölprodukte sogar bei +1,7 %.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im November 2019 gegenüber dem Vorjahresmonat mit +1,8 % überdurchschnittlich. Teurer als ein Jahr zuvor waren unter anderem Fleisch und Fleischwaren (+4,6 %), Obst (+4,0 %) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+3,5 %). Die Preise für Speiseöle und Speisefette (-8,3 %) gingen hingegen deutlich zurück.

Die Preise für Waren insgesamt lagen im November 2019 nur um 0,1 % höher als im Vorjahresmonat. Neben der Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln (+1,8 %) verteuerten sich unter anderem Zeitungen und Zeitschriften (+5,0 %) sowie Tabakwaren (+4,3 %). Günstiger wurden neben den Mineralölprodukten (-12,6 %) insbesondere Geräte der Informationsverarbeitung (-6,7 %), Telefone (-5,5 %) und Geräte der Unterhaltungselektronik (-4,8 %).

Im Vergleich zu den Waren (+0,1 %) erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen im November 2019 binnen Jahresfrist mit +1,8 % deutlich stärker. Bedeutsam für die Preisentwicklung der Dienstleistungen war die Preiserhöhung bei Nettokaltmieten (+1,4 %), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Einige Dienstleistungen verteuerten sich noch stärker, zum Beispiel Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+5,2 %), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+4,9 %) sowie Gaststättendienstleistungen (+3,0 %). Günstiger wurden unter anderem Telekommunikationsdienstleistungen (-0,5 %).

Veränderung im November 2019 gegenüber dem Vormonat Oktober 2019

Im Vergleich zum Oktober 2019 sank der Verbraucherpreisindex im November 2019 um 0,8 %. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war der saisonbedingte Preisrückgang bei Pauschalreisen (-28,1 %). Die Preise für Energie insgesamt sanken leicht um 0,1 %.

Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt stiegen hingegen im November 2019 gegenüber dem Vormonat um 0,5 %. Teurer als im Vormonat waren zum Beispiel Gemüse (+1,9 %) sowie Speisefette und Speiseöle (+1,5 %).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im November 2019 um 1,2 % über dem Stand von November 2018. Im Vergleich zum Oktober 2019 sank der HVPI im November 2019 um 0,8 %.

Verbraucherpreisindex für Deutschland November 2019 
Gesamtindex / Teilindex Gewichtung Index
2015 = 100
Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum
Veränderung
gegenüber
Vormonat
in ‰ in %
1: Der Ergebnisnachweis erfolgt ohne Umlagen.
Gesamtindex 1 000,00 105,3 1,1 -0,8
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 96,85 107,6 1,6 0,5
Nahrungsmittel 84,87 108,2 1,8 0,5
Fleisch und Fleischwaren 18,60 109,6 4,6 0,3
Obst 8,88 108,3 4,0 -0,8
Gemüse 11,08 106,7 0,5 1,9
Alkoholische Getränke und Tabakwaren 37,77 111,8 2,7 0,0
Bekleidung und Schuhe 45,34 106,7 1,4 0,1
Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe 324,70 105,4 1,2 0,0
Nettokaltmiete 196,32 106,1 1,4 0,1
Strom, Gas und andere Brennstoffe (Haushaltsenergie) 68,82 102,7 0,0 0,0
Strom 25,92 107,4 3,9 0,1
Erdgas 1 13,53 96,6 5,1 0,1
Leichtes Heizöl 1 7,01 112,6 -21,9 -1,7
Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör 50,04 103,2 1,0 0,2
Gesundheit 46,13 104,8 1,1 0,1
Verkehr 129,05 106,6 -1,3 0,1
Kraftstoffe 35,01 103,4 -10,3 -0,2
Superbenzin 25,66 101,9 -9,6 0,0
Dieselkraftstoff 8,64 108,5 -12,4 -0,4
Post und Telekommunikation 26,72 95,8 -0,4 0,0
Freizeit, Unterhaltung und Kultur 113,36 99,2 0,6 -7,2
Pauschalreisen 26,62 83,8 1,7 -28,1
Bildungswesen 9,02 102,4 -0,1 0,1
Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen 46,77 110,1 2,8 -0,1
Andere Waren und Dienstleistungen 74,25 106,9 2,7 0,0
Gesamtindex
ohne Nahrungsmittel und Energie 811,30 105,3 1,6 -0,9
ohne Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) 896,17 105,6 1,6 -0,8
ohne Heizöl und Kraftstoffe 957,98 105,3 1,7 -0,8
Waren 468,16 105,2 0,1 0,1
Verbrauchsgüter 297,54 106,1 -0,2 0,1
Energie 103,83 102,9 -3,7 -0,1
Dienstleistungen 531,84 105,3 1,8 -1,5

Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 12.12.2019