Influencer & Steuern: Was du unbedingt wissen musst

Immer mehr Menschen verdienen auf Instagram, TikTok, YouTube oder Twitch Geld – sei es durch Kooperationen, Produktplatzierungen, Affiliate-Links oder Spenden von Followern. Doch viele vergessen: Diese Einnahmen sind steuerpflichtig. Hier erfährst du, worauf es ankommt.


1. Einnahmen – mehr als nur Geld

Nicht nur Überweisungen zählen: Auch Geschenke, Gutscheine oder kostenlose Produkte sind steuerlich Einnahmen. Entscheidend ist der Wert der Leistung. Typische Einnahmen sind:

  • Sponsorings & Produktplatzierungen
  • Affiliate-Marketing & Rabattcodes
  • Merchandise-Verkäufe
  • Spenden/Donations & Wunschlisten
  • Coachings, Onlinekurse, Webinare
  • Preisgelder (z. B. Gaming)

👉 Faustregel: Alles, was du im Zusammenhang mit deiner Tätigkeit erhältst, ist steuerlich relevant.


2. Einkommensteuer

  • Dein Gewinn = Einnahmen – Ausgaben.
  • Liegt der Gewinn über dem Grundfreibetrag (2025: 12.096 €), fällt Einkommensteuer an.
  • In der Steuererklärung: Anlage G + Anlage EÜR (Einnahmenüberschussrechnung).

Tipp: Typische Betriebsausgaben sind Kamera & Technik, Reisekosten, Studio-/Mietkosten, Software, Steuerberatung.


3. Gewerbesteuer

  • Influencer:innen gelten in der Regel als gewerblich tätig.
  • Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt ist Pflicht.
  • Gewerbesteuer fällt an, wenn dein Gewinn über 24.500 € liegt.

4. Umsatzsteuer

  • Grundsatz: Wer regelmäßig Einnahmen erzielt, ist umsatzsteuerpflichtig.
  • Ausnahme: Kleinunternehmerregelung, wenn dein Umsatz im Vorjahr unter 25.000 € lag und im laufenden Jahr voraussichtlich unter 100.000 € bleibt.
    • Vorteil: Keine Umsatzsteuer auf Rechnungen, weniger Bürokratie.
    • Nachteil: Kein Vorsteuerabzug (z. B. für Kamera, Laptop, Reisekosten).

5. Organisation ist Pflicht

  • Alles dokumentieren! Einnahmen & Ausgaben mit Belegen festhalten.
  • Fragebogen zur steuerlichen Erfassung beim Finanzamt innerhalb eines Monats nach Start einreichen (online über ELSTER).
  • Jährlich: Einkommensteuererklärung + ggf. Umsatz- und Gewerbesteuererklärungen.

Fazit

Ob als Hobby gestartet oder schon professionell unterwegs: Sobald du mit deinem Content Geld verdienst, bist du Unternehmer:in mit Steuerpflichten. Wer früh die Formalitäten erledigt und Belege sammelt, vermeidet böse Überraschungen wie Steuernachzahlungen oder Bußgelder.

👉 Wir helfen dir dabei, deine Steuerpflichten zu klären, deine Einnahmen korrekt zu versteuern und dabei keine Vorteile zu verschenken.