Steuern und Sozialbeträge in den EU-Mitgliedstaaten

Im Jahr 2014 variierte die Steuerquote im Verhältnis zum BIP zwischen den Mitgliedstaaten nahezu im Verhältnis 1 zu 2

Anstieg gegenüber 2013 in den meisten Mitgliedstaaten

Die Steuerquote im Verhältnis zum BIP, d. h. die Summe aller Steuern, Abgaben und Nettosozialbeiträge in Prozent des BIP, belief sich in der Europäischen Union (EU) im Jahr 2014 auf 40,0 % gegenüber 39,9 % im Jahr 2013. Im Euroraum lag die Steuerquote im Verhältnis zum BIP bei 41,5 % im Jahr 2014, ein Anstieg gegenüber 41,2 % im Jahr 2013. Seit dem Tiefstand im Jahr 2010 ist die Quote über die vergangenen Jahre hinweg kontinuierlich gestiegen.

Zwischen den Mitgliedstaaten sind erhebliche Unterschiede bei der Steuerquote im Verhältnis zum BIP für 2014 festzustellen. Am höchsten war die Quote in Dänemark (50,8 %), gefolgt von Belgien und Frankreich (je 47,9 %), Finnland (44,0 %), Österreich (43,8 %), Italien und Schweden (je 43,7 %). Die niedrigsten Quoten verzeichneten hingegen Rumänien (27,7 %), Bulgarien (27,8 %), Litauen (28,0 %) und Lettland (29,2 %).

Diese Informationen sind einem Bericht von Eurostat, dem statistischen Amtes der Europäischen Union, zu entnehmen. Die auf der Grundlage des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 2010) erhobenen harmonisierten Indikatoren ermöglichen einen genauen Vergleich der Steuersysteme und Steuerpolitik der EU-Mitgliedstaaten.

Größter Anstieg der Steuerquote in Dänemark, stärkster Rückgang in der Tschechischen Republik

Im Vergleich zum Jahr 2013 ist die Steuerquote im Verhältnis zum BIP 2014 in den meisten Mitgliedstaaten gewachsen. Der größte Anstieg wurde in Dänemark (von 48,1 % im Jahr 2013 auf 50,8 % im Jahr 2014) registriert, gefolgt von Zypern (von 31,6 % auf 34,2 %) und Malta (von 33,6 % auf 35,0 %). Rückgänge waren dagegen in acht Mitgliedstaaten zu beobachten, insbesondere in der Tschechischen Republik (von 34,8 % im Jahr 2013 auf 34,1 % im Jahr 2014) und im Vereinigten Königreich (von 34,9 % auf 34,4 %).

In Schweden haben die Produktions- und Importabgaben den höchsten Anteil an der Steuerquote, in Dänemark die Einkommens- und Vermögenssteuern und in Frankreich die Nettosozialbeiträge

Bei der Betrachtung der Hauptabgabenkategorien zeigen sich große Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten der EU. In dreizehn Mitgliedstaaten waren die Produktions- und Importabgaben die größte Quelle des Steuer- und Abgabenaufkommens, in neun Mitgliedstaaten waren es die Nettosozialbeiträge und in sechs Mitgliedstaaten die Einkommen- und Vermögensteuern. Der Anteil der Produktions- und Importabgaben war 2014 in Schweden am höchsten (mit 22,1 % des BIP), gefolgt von Kroatien (18,8 %) und Ungarn (18,6 %). Am geringsten war dieser Anteil in der Slowakei (10,8 %) und in Deutschland (10,9 %).

Einkommen- und Vermögensteuern waren in Dänemark mit einem Anteil von 33,4 % des BIP die größte Quelle des Steuer- und Abgabenaufkommens, dahinter folgten Schweden (17,9 %), Belgien (16,8 %) und Finnland (16,5 %). Am niedrigsten lag die Quote der Einkommen- und Vermögensteuern im Verhältnis zum BIP in Litauen (5,1 %) und Bulgarien (5,3 %). Während die Nettosozialabgaben in Frankreich (19,2 %), Belgien (16,9 %) und Deutschland (16,5 %) einen beträchtlichen Anteil des BIP ausmachten, war dieser Anteil in Dänemark (1,1 % des BIP), Schweden (3,7 %) und Irland (5,8 %) am geringsten.

Im EU-Durchschnitt hatten die Produktions- und Importabgaben 2014 (13,6 % des BIP) den größten Anteil am Steuer- und Abgabenaufkommen, dicht gefolgt von den Nettosozialabgaben (13,4 %) und den Einkommen- und Vermögensteuern (12,8 %). Für den Euroraum ergibt sich eine etwas andere Reihenfolge der Abgabekategorien. Hier entfiel der größte Anteil des Steuer- und Abgabenaufkommens auf die Nettosozialabgaben (15,5 %); dahinter folgten die Produktions- und Importabgaben (13,3 %) und die Einkommen- und Vermögensteuern (12,5 %).

 Quelle: Eurostat, Pressemitteilung vom 15.01.2016