BMWK – Pressemitteilung vom 13.08.2025
Die deutsche Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal 2025 leicht abgeschwächt. Laut Schnellmeldung des Statistischen Bundesamtes sank das preis-, kalender- und saisonbereinigte BIP um 0,1 % gegenüber dem Vorquartal. Hauptgrund sind Vorzieheffekte bei Exporten aus dem ersten Quartal infolge angekündigter US-Zölle.
Während der Konsum leicht zulegte, gingen Investitionen und Industrieproduktion zurück. Die Unternehmensstimmung hellte sich zwar auf, eine spürbare Erholung steht jedoch noch aus.
1. Außenhandel und Industrie
- Exporte: Im Juni +1,5 % zum Vormonat, aber im Quartalsvergleich –0,5 %.
- Importe: Im Juni +2,5 %, vor allem aus USA und China.
- Industrieproduktion: Juni –2,8 %, Bau +0,7 %, Energie +3,1 %.
- Auftragseingänge: Juni –1,0 %, Rückgang v. a. bei Investitionsgütern aus Nicht-Euroraum. Quartalsvergleich aber +3,1 %.
2. Binnenkonsum und Einzelhandel
- Einzelhandelsumsätze: Juni +0,9 % zum Vormonat, +4,6 % zum Vorjahr; besonders stark Internet- und Versandhandel (+20,4 %).
- Pkw-Neuzulassungen: Juli +6,7 % insgesamt, +11,8 % bei Privatkunden.
- Konsumklima: GfK-Prognose für August –21,5 Punkte (Rückgang), HDE-Konsumbarometer stagniert.
3. Inflation
- Inflationsrate Juli: +2,0 % (unverändert).
- Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel): +2,7 %.
- Energiepreise –3,4 % zum Vorjahr, Nahrungsmittelpreise +2,2 %.
4. Arbeitsmarkt
- Arbeitslosigkeit: Juli saisonbereinigt +2.000 Personen, Erwerbstätigkeit im Juni –19.000.
- Kurzarbeit: Mai 218.000 Personen, leicht rückläufig.
- Frühindikatoren zeigen weiter verhaltene Perspektiven.
5. Unternehmensinsolvenzen
- Mai 2025: –4,2 % ggü. April, aber +5,3 % ggü. Mai 2024.
- Januar–Mai: +11,1 % gegenüber Vorjahreszeitraum.
- Juli (IWH-Trend): +11,8 % zum Vormonat, zweithöchster Wert seit 20 Jahren.
💡 Einschätzung:
Die deutsche Wirtschaft steht derzeit zwischen einer leichten Stimmungsaufhellung und strukturellen Belastungsfaktoren wie US-Zöllen, geopolitischen Unsicherheiten und schwacher Auslandsnachfrage. Für Unternehmer bedeutet dies, weiterhin vorsichtig zu planen, Liquidität im Blick zu behalten und Investitionen sorgfältig zu priorisieren.
📌 Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie