Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat in seiner Pressemitteilung vom 11. Juli 2024 bekanntgegeben, dass die Inflationsrate in Deutschland im Juni 2024 bei +2,2 % lag. Dieser Wert misst die Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) im Vergleich zum Vorjahresmonat. Damit bestätigte sich das vorläufige Ergebnis. Im Mai 2024 lag die Veränderungsrate noch bei +2,4 %, und im April und März 2024 betrug sie jeweils +2,2 %.
Einflussfaktoren auf die Inflationsrate
Energie- und Nahrungsmittelpreise
Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, erklärte, dass die Energie- und Nahrungsmittelpreise seit Jahresbeginn die Inflationsrate dämpfen. Im Vergleich zum Juni 2023 verbilligten sich die Energieprodukte um 2,1 %. Die Preise für Haushaltsenergie sanken um 3,0 %, und auch die Kraftstoffpreise gingen um 0,6 % zurück. Besonders günstiger wurden Brennholz, Holzpellets und andere feste Brennstoffe (-13,7 %), Strom (-6,3 %) und Erdgas (-4,3 %). Einige Energieprodukte, wie Fernwärme (+27,6 %) und leichtes Heizöl (+7,9 %), wurden jedoch teurer.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen um 1,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, was einen Anstieg im Vergleich zu Mai 2024 (+0,6 %) darstellt. Besonders stark verteuerten sich Speisefette und Speiseöle (+11,8 %, darunter Olivenöl: +46,7 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,1 %, darunter Schokolade: +10,7 %). Obst (+1,5 %) und Brot und Getreideerzeugnisse (+1,2 %) wurden ebenfalls teurer, während Molkereiprodukte (-3,0 %) günstiger wurden.
Dienstleistungen
Dienstleistungen hatten im Juni 2024 eine überdurchschnittlich inflationstreibende Wirkung. Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die dämpfende Wirkung des Deutschlandtickets auf die Teuerungsrate der Dienstleistungen entfiel bereits im Mai 2024, wodurch kombinierte Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches im Juni 2024 um 3,5 % teurer waren als im Vorjahr. Besonders stark verteuerten sich Versicherungen (+12,3 %, darunter Versicherungen für den Verkehr: +26,0 %), Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,1 %), Gaststättendienstleistungen (+6,8 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+6,2 %) und Übernachtungen (+5,1 %). Die Nettokaltmieten stiegen um 2,2 %. Flugtickets wurden dagegen günstiger (-6,0 %, davon internationale Flüge: -6,4 %; Inlandsflüge: +3,0 %).
Kerninflation
Die Kerninflation, die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln, lag im Juni 2024 bei +2,9 %, erstmals seit Februar 2022 wieder unterhalb der 3-Prozent-Marke. Dies zeigt, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen weiterhin über der Gesamtinflation lag.
Monatliche Preisveränderungen
Im Vergleich zum Mai 2024 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2024 um 0,1 %. Besonders stark verteuerten sich Inlandsflüge (+9,0 %), Pauschalreisen (+5,0 %) und Übernachtungen (+2,4 %). Die Preise für Nahrungsmittel stiegen leicht um 0,3 %, während die Energiepreise insgesamt um 1,1 % zurückgingen. Kraftstoffe (-2,5 %, darunter Superbenzin: -2,9 %; Dieselkraftstoff: -1,4 %) und leichtes Heizöl (-0,9 %) wurden günstiger.
Weitere Informationen sind auf der Website des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verfügbar.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung vom 11. Juli 2024