Inflationsrate im Oktober 2024 steigt auf +2,0 %

Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 12.11.2024

Im Oktober 2024 stieg die Inflationsrate in Deutschland – gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI) – auf +2,0 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies bedeutet eine erneute Steigerung nach den niedrigeren Raten von +1,6 % im September und +1,9 % im August. Die Harmonisierung des Verbraucherpreisindex (HVPI) für die EU verzeichnete einen Anstieg von +2,4 % gegenüber dem Vorjahr. Als treibende Faktoren identifizierte das Statistische Bundesamt insbesondere die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel und Dienstleistungen, während sinkende Energiepreise die Inflationsrate teilweise dämpften.

Nahrungsmittelpreise steigen um 2,3 %

Die Preise für Nahrungsmittel verzeichneten einen deutlichen Anstieg von 2,3 % im Vergleich zum Oktober 2023. Besonders stark betroffen waren Speisefette und Speiseöle (+21,3 %), darunter Butter (+39,7 %) und Olivenöl (+28,1 %). Auch Obst (+4,2 %), Zucker und Süßwaren (+3,6 %) sowie Gemüse (+3,2 %) verteuerten sich merklich.

Energiepreise sinken um 5,5 %

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Preise für Energieprodukte um 5,5 %. Obwohl dieser Rückgang geringer ausfiel als im September (-7,6 %), lagen die Preise für Kraftstoffe (-8,9 %) und Haushaltsenergie (-3,2 %) weiterhin unter dem Vorjahresniveau. Verbraucher profitierten insbesondere von günstigeren Preisen für Heizöl (-13,4 %), Brennstoffe wie Holzpellets (-12,7 %), Strom (-5,5 %) und Erdgas (-0,8 %). Fernwärme blieb dagegen deutlich teurer (+31,7 %).

Kerninflation bei +2,9 %

Ohne die schwankungsanfälligen Komponenten Nahrungsmittel und Energie lag die sogenannte Kerninflation im Oktober bei +2,9 %. Dies verdeutlicht, dass die allgemeine Preissteigerung in anderen Konsumbereichen überdurchschnittlich hoch bleibt.

Preisentwicklung bei Waren und Dienstleistungen

Die Preise für Waren insgesamt stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,4 %. Besonders hohe Preissteigerungen gab es bei alkoholfreien Getränken (+6,8 %) und Tabakwaren (+6,6 %). Dienstleistungen verteuerten sich um 4,0 %, insbesondere Versicherungen (+15,2 %), Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,9 %) und Gaststättendienstleistungen (+6,8 %). Auch die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,4 %) und Wasserversorgung (+4,7 %) wurden teurer. Die Mietpreise stiegen um +2,1 %, etwas über der allgemeinen Inflationsrate.

Preisveränderungen gegenüber September 2024

Im Vergleich zum Vormonat September stieg der Verbraucherpreisindex im Oktober um 0,4 %. Die Preise für Energie und Nahrungsmittel legten um 0,4 % bzw. 0,8 % zu. Besonders auffällig waren hier die Anstiege bei Butter (+9,9 %) und Gemüse (+2,1 %), während Zuckerpreise stark sanken (-19,9 %).

Fazit: Die Inflation in Deutschland zieht im Oktober wieder an, hauptsächlich getrieben durch höhere Lebensmittel- und Dienstleistungspreise, während sinkende Energiepreise weiterhin für eine leichte Dämpfung sorgen. Der Anstieg verdeutlicht jedoch, dass Verbraucher weiterhin mit deutlichen Preiserhöhungen in zahlreichen Bereichen des täglichen Lebens konfrontiert sind.

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis)