Mit dem Standortfördergesetz will die Bundesregierung gezielt private Investitionen in Deutschland stärken und damit Impulse für Wachstum, Innovation und gute Arbeitsplätze setzen. Der Bundestag hat den Gesetzentwurf am 19. Dezember 2025 beschlossen. Zuvor hatte das Kabinett das Gesetz bereits auf den Weg gebracht.
Ein besonderer Fokus liegt auf kleinen, jungen und innovativen Unternehmen sowie Start-ups, deren Investitions- und Finanzierungsbedingungen deutlich verbessert werden sollen.
1. Wirtschaftspolitischer Hintergrund
„Deutschland wieder stark machen“ – so beschreibt die Bundesregierung ihr Ziel. Das Standortfördergesetz ist Teil eines umfassenderen wirtschaftspolitischen Maßnahmenpakets:
- Sofortprogramm der Bundesregierung
- 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Investitionen
- Maßnahmen wie der Wachstumsbooster und der Bauturbo
Das Standortfördergesetz ergänzt diese Instrumente, indem es gezielt private Investitionen mobilisieren und strukturelle Hemmnisse abbauen soll.
2. Ziel des Standortfördergesetzes
Mit dem Gesetz sollen
- Investitionen erleichtert und
- Investitionsanreize verstärkt werden,
insbesondere für Unternehmen, die für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von zentraler Bedeutung sind.
Ein höheres Investitionsniveau soll nicht nur die Innovationskraft stärken, sondern auch langfristig Arbeitsplätze sichern und schaffen.
3. Die drei zentralen Schwerpunkte des Gesetzes
a) Erleichterter Kapitalmarktzugang für kleine Unternehmen und Start-ups
Kleine Unternehmen und Start-ups stoßen häufig auf Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung. Das Standortfördergesetz setzt hier an:
- Erleichterung des Zugangs zum Kapitalmarkt,
- gezielte Förderung des Fondsmarktes,
- bessere Rahmenbedingungen für Wagnis- und Wachstumskapital (Venture Capital).
Ziel ist es, jungen Unternehmen Investitionen zu ermöglichen, die bislang an Finanzierungshemmnissen scheiterten.
b) Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Steuerrecht. Durch gezielte Anpassungen sollen Investitionsanreize geschaffen werden, insbesondere für
- Infrastrukturinvestitionen,
- Erneuerbare Energien,
- Investitionen über Fondsstrukturen.
Konkret vorgesehen sind unter anderem Änderungen
- im Investmentsteuergesetz sowie
- im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB),
um einen rechtssicheren Rahmen für Investitionen zu schaffen. Besonders relevant sind dabei Anpassungen zur Besteuerung von Investitionen in gewerbliche Personengesellschaften durch Fonds, die dem Investmentsteuergesetz unterliegen.
c) Abbau überflüssiger Bürokratie
Neben finanziellen Anreizen setzt das Gesetz stark auf Entbürokratisierung im Finanzmarktbereich. Geplant sind unter anderem:
- Streichung zahlreicher Prüf-, Melde- und Anzeigepflichten,
- Einstellung des Millionenkreditmeldewesens,
- Erleichterungen bei der Kontoeröffnung für Minderjährige.
Diese Maßnahmen sollen Verwaltungsaufwand reduzieren und Investitionen schneller und effizienter ermöglichen.
4. Anreize für private Investitionen im Fokus
Das Standortfördergesetz richtet sich ausdrücklich an private Investoren. Die verbesserten Rahmenbedingungen sollen Investitionen insbesondere in folgenden Bereichen anstoßen:
- Infrastruktur,
- Erneuerbare Energien,
- Wagnis- und Wachstumskapital.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil betonte hierzu, dass in Fonds angelegtes Kapital künftig stärker dort ankommen soll, „wo wir es brauchen: bei Investitionen in den Wirtschaftsstandort Deutschland“.
5. Bedeutung für Unternehmen und Investoren
Für Unternehmen:
- Bessere Finanzierungsbedingungen, insbesondere für KMU und Start-ups.
- Steuerliche Anreize für Investitionsentscheidungen.
- Weniger bürokratische Hürden im Finanzierungs- und Investitionsprozess.
Für Investoren:
- Mehr Rechtssicherheit bei Fonds- und Beteiligungsstrukturen.
- Attraktivere steuerliche Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen.
- Verbesserte Möglichkeiten, Kapital in zukunftsrelevante Bereiche zu lenken.
Fazit
Mit dem Standortfördergesetz setzt die Bundesregierung ein deutliches Signal für mehr private Investitionen, mehr Wachstum und mehr gute Arbeitsplätze. Besonders kleine, junge und innovative Unternehmen sollen profitieren – ebenso wie Investoren, die in Infrastruktur, erneuerbare Energien und Zukunftstechnologien investieren wollen.
Für Unternehmen und Investoren empfiehlt es sich, die neuen Regelungen frühzeitig zu prüfen und bestehende Strukturen gegebenenfalls anzupassen.
Gerne unterstützen wir Sie dabei, die steuerlichen und rechtlichen Chancen des Standortfördergesetzes optimal zu nutzen.