DStV setzt sich erneut für Rentenabzugsteuer ein

In Deutschland verzichten jedes Jahr Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf die Abgabe einer Steuererklärung und entgehen dadurch einer durchschnittlichen Steuerrückerstattung von 1.095 Euro. Für Rentnerinnen und Rentner wird die Steuererklärung jedoch zunehmend unvermeidbar. Eine Reform könnte hier Abhilfe schaffen, argumentiert der Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands e.V. (DStV), Torsten Lüth.

Die Herausforderung für Rentner

Durch den demographischen Wandel und die Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung der Rentenbezüge sind immer mehr Senioren zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Viele wissen jedoch nicht genau, wann sie steuerpflichtig werden. Spätestens mit dem Erhalt eines Schreibens vom Finanzamt entstehen Unsicherheiten und Sorgen, die häufig den Gang zu einer Steuerkanzlei oder dem Finanzamt zur Folge haben. Dies erhöht die Arbeitsbelastung für alle Beteiligten.

Reformvorschlag: Quellenbesteuerung für Renteneinkünfte

DStV-Präsident Lüth hält eine Reform des Besteuerungssystems für Alterseinkünfte für unumgänglich. Eine mögliche Lösung könnte die Einführung einer Quellenbesteuerung für Renteneinkünfte sein. Dieser Vorschlag wurde jüngst vom Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern in einem Gedankenaustausch mit Lüth vorgestellt. Das Konzept sieht eine mehrstufige Einführung der Quellenbesteuerung vor, die Rentnerinnen und Rentner von den bürokratischen und finanziellen Herausforderungen entlasten soll.

Unterstützung aus der Politik

Lüth gab diesen Vorschlag in einem Austausch an MdB Sascha Müller (Berichterstatter von Bündnis 90/Die Grünen für Rentenbesteuerung und Mitglied des Bundestags-Finanzausschusses) weiter und stieß auf Zustimmung. Begleitet wurde Lüth von DStV-Referatsleiterin für Steuerrecht, Vicky Johrden. Bereits im April 2024 hatte Lüth ein erstes Gespräch mit maßgeblichen Entscheidungsträgern der SPD-Bundestagsfraktion zu dieser Thematik geführt.

Fazit

Die Einführung einer Rentenabzugsteuer könnte Rentnerinnen und Rentner erheblich entlasten und die bürokratischen Hürden senken. DStV-Präsident Lüth setzt sich weiterhin intensiv für diese Reform ein und findet zunehmend Unterstützung in der Politik. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussionen weiterentwickeln und ob die Quellenbesteuerung für Renteneinkünfte tatsächlich eingeführt wird.

Bleiben Sie auf dem Laufenden über aktuelle Entwicklungen und Reformvorschläge, um bestens informiert zu sein.

Quelle: DStV, Mitteilung vom 11.06.2024