Moderne und effiziente Betriebsprüfungsmethoden: Das Projekt „RAUPE“ startet zum 1. Januar 2025

Mit dem Jahreswechsel steht in Rheinland-Pfalz eine wegweisende Neuerung in der Steuerverwaltung an: Das Projekt „RAUPE“ (Regionale Außenprüfungseinheiten) wird flächendeckend in den rheinland-pfälzischen Finanzämtern eingeführt. Dieses innovative Projekt zielt darauf ab, die Betriebsprüfungen effizienter zu gestalten, die Zusammenarbeit zwischen den Finanzämtern zu intensivieren und gleichzeitig den Fachkräftemangel in der Steuerverwaltung zu bekämpfen.

Effiziente Zusammenarbeit und Wissensweitergabe

Das Herzstück des Projekts „RAUPE“ ist die ämterübergreifende Zusammenarbeit. Durch die Bildung von sechs sogenannten Kooperationsräumen sollen Personalressourcen und das vorhandene Spezialwissen optimal genutzt werden. Diese neue Struktur ermöglicht es den Finanzämtern, ihre Betriebsprüferinnen und -prüfer flexibler und gezielter einzusetzen. Vor allem bei komplexen Prüfungen, wie etwa bei Großbetriebsprüfungen, kann so auf ein breiteres Expertenwissen zurückgegriffen werden.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Projekts ist die Förderung von Nachwuchskräften. Die umfassende Einarbeitung und fortlaufende Aus- und Weiterbildung der neuen Prüferinnen und Prüfer wird durch die ämterübergreifende Kooperation erheblich erleichtert. Finanzministerin Doris Ahnen betonte bei einem Besuch im Finanzamt Kaiserslautern, dass die Weitergabe des Fach- und Spezialwissens an den Nachwuchs entscheidend sei, um die Betriebsprüfungen zukunftssicher aufzustellen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Digitalisierung und neue technische Auswertungsmethoden

Ein weiteres Merkmal von „RAUPE“ ist der verstärkte Einsatz moderner technischer Auswertungsmethoden und digitaler Lösungen. Diese neuen Werkzeuge sollen die Betriebsprüfungen nicht nur effizienter gestalten, sondern auch die Qualität der Prüfungen erhöhen. Insbesondere bei Spezialfällen wird die Digitalisierung eine Schlüsselrolle spielen, um komplexe Sachverhalte schneller und präziser zu bearbeiten.

Erfolgreiche Pilotprojekte im Finanzamt Kaiserslautern

Das Finanzamt Kaiserslautern hat bereits in den vergangenen Jahren erste konzeptionelle Ansätze von „RAUPE“ erprobt und erfolgreich umgesetzt. Mit rund 268 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 45 Auszubildenden ist das Finanzamt Kaiserslautern nicht nur für die Stadt und umliegende Verbandsgemeinden zuständig, sondern auch für die Großbetriebsprüfungen der Finanzämter Kusel-Landstuhl und Pirmasens.

Jan Philip Poppelbaum, Leiter des Finanzamts Kaiserslautern, äußerte sich positiv über die Entwicklungen: „Die ämterübergreifende Zusammenarbeit in der Ausbildung und Einarbeitung neuer Prüferinnen und Prüfer ist ein großer Gewinn. Besonders im Bereich der hochspezialisierten Großbetriebsprüfungen ermöglicht uns dies, freiwerdende Stellen effizienter nachzubesetzen und unsere Prüfungskapazitäten optimal zu nutzen.“

Positive Resonanz aus der Wirtschaft

Auch seitens der Unternehmen wird die Einführung von „RAUPE“ begrüßt. Die modernen und effizienten Prüfungsmethoden sorgen für eine zeitgemäße und transparente Betriebsprüfung, die nicht nur die Interessen der Finanzverwaltung, sondern auch die der geprüften Betriebe berücksichtigt.

Mit „RAUPE“ setzt Rheinland-Pfalz einen bedeutenden Schritt in Richtung einer zukunftssicheren und leistungsfähigen Steuerverwaltung. Die ämterübergreifende Zusammenarbeit, die Förderung des Nachwuchses und der verstärkte Einsatz digitaler Technologien sind zentrale Bausteine, um den Herausforderungen einer modernen Betriebsprüfung gerecht zu werden.