Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen verzeichneten Bund und Länder in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 deutlich steigende Steuereinnahmen. Insgesamt stiegen die Einnahmen um 2,3 Prozent auf knapp 540 Milliarden Euro. Experten erwarten für das Gesamtjahr einen Zuwachs von gut vier Prozent.
Positive Entwicklung trotz Schwankungen
Besonders der August 2024 brachte eine erfreuliche Entwicklung: Die Steuereinnahmen wuchsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,3 Prozent und erreichten fast 62 Milliarden Euro. Diese Zunahme ist vor allem auf gestiegene Löhne und damit höhere Lohnsteuer-Einnahmen zurückzuführen. Auch die Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge trug positiv zum Ergebnis bei. Neu hinzu kamen Einnahmen aus dem Energiekrisenbeitrag der Europäischen Union, die es im Vorjahr noch nicht gab.
Rückgänge bei der Körperschaftsteuer und Mehrwertsteuer
Während die Lohn- und Abgeltungsteuer gestiegen sind, verzeichneten die Körperschaftsteuer von Unternehmen sowie die Mehrwertsteuer aufgrund des schwachen Konsums Rückgänge. Dieser schwache Konsum spiegelt die weiterhin unsichere wirtschaftliche Lage wider, die auch in den kommenden Monaten anhalten könnte.
Prognosen für das Gesamtjahr
Trotz der positiven Entwicklung im August bleiben die kurzfristigen konjunkturellen Aussichten gedämpft. Das Bundesfinanzministerium warnt in seinem Monatsbericht vor weiteren Schwankungen, bedingt durch die lahmende Wirtschaft. Die Bundesregierung wird am 9. Oktober neue Prognosen zu den Wirtschaftsaussichten vorstellen, die eine Grundlage für die künftige Steuerpolitik bilden werden.
Steigende Ausgaben auf Bund und Länder
Die wachsenden Steuereinnahmen sind ein willkommener Beitrag, um den enormen Finanzbedarf von Bund und Ländern zu decken. Mit Projekten wie der Energiewende, der Renovierung der maroden Infrastruktur und steigenden Militärausgaben stehen große Herausforderungen bevor, die solide Finanzierung erfordern.
Trotz der unbeständigen wirtschaftlichen Lage bieten die jüngsten Steuermehreinnahmen etwas finanzielle Stabilität, um diesen Aufgaben gerecht zu werden.
Quelle: Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums, 20.09.2024