Riester-Rente oder anders vorsorgen?

Haben Sie bei Ihrer Versorgungsanalyse festgestellt, dass eine zusätzliche Vorsorge notwendig und finanzierbar ist? Dann stehen Sie vor der Entscheidung: Riester-Rente oder ein nicht gefördertes Vorsorgeprodukt? Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Unterschiede und helfen Ihnen, die richtige Wahl für Ihre Altersvorsorge zu treffen.

1. Gestaltungsmöglichkeiten bei geförderten und nicht geförderten Vorsorgeprodukten

Bei geförderten Altersvorsorgeprodukten wie der Riester-Rente haben Sie meist weniger persönliche Gestaltungsmöglichkeiten als bei nicht geförderten Produkten. Hier sind einige der Einschränkungen:

  • Eingeschränkte Produktauswahl: Nur zertifizierte Verträge oder Verträge der betrieblichen Altersversorgung werden gefördert.
  • Keine Beleihung: Riester-Verträge können nicht beliehen werden, beispielsweise um eine Hypothek zu sichern.
  • Auszahlungsbeginn: Eine Auszahlung vor dem 62. Lebensjahr ist grundsätzlich nicht möglich.
  • Lebenslange Rente: Sie erhalten überwiegend eine lebenslange monatliche Rente und keine Einmalauszahlung des angesparten Kapitals.

2. Vorteile geförderter Altersvorsorgeprodukte

Trotz der Einschränkungen bieten geförderte Altersvorsorgeprodukte auch erhebliche Vorteile:

  • Flexibilität: Ein Wechsel zu einem anderen Riester-Vertrag ist möglich, achten Sie jedoch auf mögliche Kosten.
  • Ruhestellung: Sie können den Vertrag jederzeit ruhend stellen und müssen dann nicht weiter einzahlen.
  • Verwendung für Wohneigentum: Riester-Produkte können zur Anschaffung von selbstgenutztem Wohneigentum, zur Tilgung eines Immobiliendarlehens oder für barrierefreie Umbauten und energetische Sanierungen genutzt werden.
  • Beitragsgarantie: Der Anbieter garantiert, dass zu Beginn der Auszahlungsphase zumindest die eingezahlten Beiträge und die gutgeschriebenen Zulagen für die Leistungserbringung zur Verfügung stehen.

3. Renditevergleich

Die Rendite von geförderten und nicht geförderten Vorsorgeprodukten kann unterschiedlich hoch ausfallen:

  • Nicht geförderte Produkte: Diese können im Durchschnitt eine höhere Rendite am Kapitalmarkt erzielen, tragen jedoch oft ein höheres Anlagerisiko.
  • Geförderte Produkte: Bei Renditevergleichen sollten Sie stets auch die Wirkung der staatlichen Förderung berücksichtigen.

4. Keine Anrechnung aufs Bürgergeld

Das geförderte Altersvorsorgekapital wird in der Ansparphase bei der Bedürftigkeitsprüfung für das Bürgergeld nicht als Vermögen angerechnet. In der Auszahlungsphase wird bei der Berechnung des Grundsicherungsbedarfs die laufende Zahlung aus einer zusätzlichen Altersvorsorge bis zu einer Höhe von derzeit 281,50 Euro monatlich nicht angerechnet.

5. Steuerliche Behandlung

Die steuerliche Behandlung von geförderten und nicht geförderten Vorsorgeprodukten unterscheidet sich erheblich:

  • Geförderte Produkte: Die gezahlten Beiträge sind bis zu einer Obergrenze als Vorsorgeaufwendungen steuerlich abzugsfähig. Im Gegenzug unterliegen die Rentenzahlungen im Alter der vollen nachgelagerten Besteuerung.

Fazit:

Die Entscheidung zwischen Riester-Rente und einer nicht geförderten Altersvorsorge hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten ab. Während geförderte Produkte wie die Riester-Rente durch staatliche Zulagen und steuerliche Vorteile punkten, bieten nicht geförderte Produkte oft mehr Flexibilität und potenziell höhere Renditen.

Wir empfehlen, sich ausführlich beraten zu lassen, um die beste Entscheidung für Ihre Altersvorsorge zu treffen. Kontaktieren Sie uns gerne für eine individuelle Beratung.